Während der Promotionsphase

Für Nachwuchswissenschaftler_innen ist es für den weiteren Karriereweg zentral, sich fachlich, methodisch und didaktisch weiterzubilden. Veranstaltungen aus dem Bereich Karriereberatung können Sie bei der Definition ihrer beruflichen Ziele unterstützen. Wir bieten an der PH SG eine Reihe von Qualifizierungsmöglichkeiten, die auf die Bedürfnisse von Promovierenden und Postdocs abgestimmt sind. Die Themen beziehen sich auf die Kompetenzbereiche „Forschungs- und Wissenschaftspraxis“ sowie „Forschungsprozess und Methodenkompetenz“. Inhaltliche Schwerpunkte in den Workshops sind beispielsweise Fragestellungen zum Verfassen eines Exposés oder eines Drittmittelantrages, zur Strukturierung der Promotionsphase, zum Management eines Projektes oder zur Gestaltung eines wissenschaftlichen Posters. Bitte beachten Sie die jeweiligen Veranstaltungsankündigungen.

Wichtig ist für diese Phase auch das Thema der Literaturverwaltung, um den Überblick zu behalten. Hierzu bietet die Bibliothek der PH SG z.B. Schulungen zu der Literaturverwaltungssoftware Citavi an.

Diese lokalen Angebote stellen eine Ergänzung zu den Qualifizierungsangeboten der Graduiertenakademie (graph) dar und können auf das Zertifikat der Graduiertenakademie angerechnet werden.

Die Graduiertenakademie ist eine gemeinsame wissenschaftliche Einrichtung der Pädagogischen Hochschulen Baden-Württembergs mit Fokus auf die wissenschaftliche Nachwuchsförderung im Bereich Bildungsforschung. Zentrale Aufgabe der Graduiertenakademie ist es, (angehende) Promovierende und Postdocs auf ihrem Karriereweg zu unterstützen. Hierfür werden sowohl hochschulübergreifende Veranstaltungen, die jährlich durchgeführten Winter- und Sommerakademien sowie das Zukunftsforum Bildungsforschung als auch lokale Veranstaltungen an den unterschiedlichen Pädagogischen Hochschulen angeboten. Mit den verschiedenen Veranstaltungsformaten werden die Kompetenzbereiche „Forschungsprozess und Methodenkompetenz“, „Sozial- und Personalkompetenz“ sowie „Forschungs- und Wissenschaftspraxis“ angesprochen. Das Netzwerk Postdocs bietet zudem eine Austauschplattform für promovierte Wissenschaftler_innen an. Auf der Homepage der Graduiertenakademie finden sich vielfältige Informationen rund um das Thema Forschung, z.B. zu Karrierewegen in der Wissenschaft, Links zu Fördermöglichkeiten plus Vernetzungs- und Beratungsangebote oder zum Zertifikat finden Sie unter www.ph-bw.de/graph/. Die Graduiertenakademie steht im Unterschied zu Graduiertenschulen allen offen; eine spezielle Mitgliedschaft ist nicht nötig. Als an einer Pädagogischen Hochschule angenommene_r Promovierende_r profitieren Sie aber vom reduzierten Workshopbeitrag als "interne_r Teilnehmer_in".

Insgesamt bieten die lokalen Angebote der PH SG in Kombination mit der Graduiertenakademie gute Rahmenbedingungen für den für Doktorand_innen geforderten Erwerb von akademischen Schlüsselqualifikationen.

Für Promovierende gibt es verschiedene Vortragsforen, wo der wissenschaftliche Austausch mit Kolleg_innen zu dem Dissertationsprojekt erfolgen kann und wo Doktorand_innen ein konstruktives Feedback über ihr Vorhaben erfahren. Dies ermöglicht nicht zuletzt eine verbesserte Einschätzung über die Entwicklung des Dissertationsvorhabens. Hierzu zählen an der PH SG

  • ein fächerübergreifendes Forschungskolloquium, das jedes Semester im zweiwöchigen Rhythmus angeboten wird,
  • Forschungs- und Doktorandenkolloquien einzelner Fächer oder Institute,
  • ein hochschul- und fächerübergreifendes Doktorandenkolloquium, das ein- bis zweimal pro Semester gemeinsam mit der PH Ludwigsburg durchgeführt wird sowie
  • weitere thematisch relevante Veranstaltungen an der PH SG.

Tauschen Sie sich mit Kolleg_innen aus, welche Veranstaltungen (z.B. Tagungen) in Ihrer Wissenschaftsdisziplin lohnenswert sind und schließen Sie sich an! Die meisten Fachgesellschaften bieten für Promovierende vor den Jahrestagungen Promovierendenkollegs an, die interessant für Sie sein könnten, da Sie eine Rückmeldung zu Ihrem Dissertationsvorhaben von Fachkolleg_innen bekommen.
Nutzen Sie die Gelegenheit zum Networking und nehmen Sie bei Tagungen Kontakt zu Expert_innen auf. Versuchen Sie, sich ein eigenes Netzwerk aufzubauen, um gemeinsame Publikationen oder Kooperationsprojekte auf den Weg zu bringen.

Der Austausch mit anderen über Freud und Leid der Promotionszeit kann sehr wichtig sein. Dabei werden Sie an der PH SG auch unterstützt. Sobald Sie an der PH SG als Doktorand_in angenommen sind, sind Sie Mitglied des Promovierendenkonvents. Der → Promovierendenkonvent ist die Interessensvertretung, die die Belange der Promovierenden an der PH SG vertritt.

Alle Pädagogischen Hochschulen verfügen über Ombudspersonen, die bei Konflikten im Promotionsverlauf als Ansprechpartner_in dienen. Versuchen Sie jedoch zunächst durch ein direktes Gespräch mit der Konfliktpartei eine gemeinsame Lösung zu finden. Wenden Sie sich dann an eine → Ombudsperson, wenn Sie zuvor zu keiner Einigung gekommen sind.

Sollten Sie eine Karriere in der Wissenschaft und Forschung anstreben, so sollte das Publizieren auch bereits während der Promotionszeit eine Rolle spielen. Ein wichtiger Gradmesser für wissenschaftliche Leistungen sind Publikationen, die nicht zuletzt zur wissenschaftlichen Profilbildung beitragen. Personen, die eine Wissenschaftskarriere planen, wird daher nahegelegt, möglichst frühzeitig eine → Publikationsstrategie für sich zu entwickeln. Diese bezieht sich auf Publikationsarten, Qualität, Quantität und inhaltliche Ausrichtung. Zur Vorbereitung ist es notwendig, Informationen zu sammeln, welche Fachzeitschriften (z.B. mit Gutachterverfahren) und Verlage für das eigene Fachgebiet relevant sind und wie das eigene Forschungsthema dort positioniert werden kann. Bei Ihrer Recherche sollten Sie auch internationale Publikationen - wie beispielsweise Journale - berücksichtigen. Wenn Sie noch wenig Publikationserfahrung haben, können Sie von gemeinsamen Veröffentlichungen mit anderen Wissenschaftler_innen profitieren.

Im Vorfeld sollten Sie mit Ihrer Promotionsbetreuung abklären, welche Konventionen in Ihrem Fach gelten, ob Veröffentlichungen mit dem Thema der Doktorarbeit erwünscht, verlangt oder ggf. auch verboten sind.

Zusammenfassend werden stichwortartig einzelne Inhalte einer → Publikationsstrategie genannt:

  • mit einfachen Veröffentlichungsarten (z.B. Arbeits-/Projektberichte) und in leichter zugänglichen Publikationsorganen beginnen (evtl. auch hausinterne Medienorgane nutzen); ggf. mit Co-Autorenschaft beginnen
  • Führung einer Publikationsliste gilt als Nachweis für substanzielle nationale und/oder internationale Forschungserfahrung und ist wichtig bei Bewerbungen oder Antragstellungen (chronologisch absteigend; nach Veröffentlichungsart differenzieren: z.B. Fachartikel (referiert), Monografien, Buchbeiträge, Arbeitsberichte)
  • Kenntnis über die relevanten Fachzeitschriften (national, international) aneignen
  • auch fremdsprachige Fachartikel veröffentlichen (Für fremdsprachige Artikel bietet der Fördertopf Sonstiges eine finanzielle Beihilfe bei Übersetzungsleistungen.)
  • eigene Beiträge „Korrekturlesen“ lassen und ggf. Schulungsangebote (z.B. Schreibberatung im Didaktischen Zentrum oder Workshops der Graduiertenakademie) nutzen